Wir sind umgezogen. Zurück in meine Heimatstadt Hannover. Es war gefühlt meine Seele, die keine Ruhe ließ. Die mich ständig daran erinnerte, wo ich eigentlich sein will. Dieses Gefühl von Heimweh, das mich in den letzten Jahren öfter überwältigte. Die Freude über ein paar Tage in Hannover auf einem Kurztrip und das Vermissen danach. Das Urlaubsgefühl, von dem ich immer mehr wollte, so viel, dass ich es mir in meinem Alltag wünschte. Mit dem Fahrrad um den Maschsee fahren. Einen Cappuccino in der Markthalle trinken. Ein Haarschnitt bei meinem Lieblingsfriseur. Eine Pizza. Ein Stück Kuchen. Sushi. Dort sein, wo ich gerne bin, weil es gut ist und vertraut. Und mit Julian Tretboot fahren, Minigolf spielen, die Tiere im Zoo besuchen.
Jetzt sind wir zurück gezogen! Und ich will das Urlaubsgefühl von einst bewahren und bloß nicht vom Alltag überschatten lassen. Bisher gelingt mir das ganz gut. Ich genieße das Herbstwetter bei einem Spaziergang. Ich liebe die Atmosphäre auf dem Wochenmarkt. Entdecke neue Cafés. Lasse alte Freundschaften wieder aufleben. Ich fühle mich die ganze Zeit willkommen, zuhause, geborgen und habe meinen Seelenfrieden gefunden.
Wenn an diesem heißen Sonntag die Schwimmbäder und Rheinufer in Köln von Einheimischen überbevölkert werden, bleibe ich lieber in meiner Küche und backe einen leckeren Kuchen.
Neben mir steht eine große Glaskaraffe Eistee zur Erfrischung, also kann es auf dem Kuchenteller ruhig ein wenig trockener zugehen. Hashtag: Marmorkuchengehtimmer
Das Marmorkuchenrezept:
400 g Mehl
1 Pck. Backpulver
180 g Zucker + 10 g Vanillezucker
1 Prise Salz
200 g weiche Butter
4 Eier
200 ml Milch
3-4 EL dunkles Kakaopulver
Mehl, Backpulver, Zucker und Salz mischen. Nacheinander Butter, Eier und Milch hinzugeben und zu einer cremigen Masse rühren.
Gut die Hälfte des Teiges in eine Backform füllen. Den restlichen Teig mit dem Kakaopulver verrühren. Die Kakaomasse ebenfalls in die Backform geben und mit einer Gabel marmorieren.
Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Ober-Unterhitze) 45 bis 50 Minuten backen.
Es sind die kleinen Alltagsmomente, die uns den Tag versüßen. Jene Momente die wir verpassen, wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen. Wenn es so wäre, würde mir folgendes entgehen:
Das Zischen der Espressomaschine vor dem Frühstück.
Das Anzünden der Kerze auf meinem Schreibtisch, bevor ich mit der Arbeit beginne.
Das Stück selbst gebackenen Kuchen zwischendurch.
Das Zwitschern der Vögel im Garten.
Die kleinen Gänseblümchen, die mein Sohn für mich gepflückt hat.
Die Farben des Himmels, wenn die Dämmerung einsetzt.
Der Blick in einen schönen Innenhof
Die Tulpen in der Vase.
Der Duft der Quiche, frisch aus dem Ofen.
Der Blick aus dem Fenster, wenn der erste Schnee fällt.
Den Morgen nach einer Feier empfinde ich immer als sehr besonders. Die plötzliche Ruhe und Entspannung nach dem ganzen Halligalli.
Der nächste Morgen nach meiner Geburtstagsparty zum Beispiel; wenn ich in meine verwüstete Küche komme, um mir verkatert einen Kaffee zu kochen. Leere Teller, Gläser, Flaschen, Konfetti, Geschenkpapier. Ein wüstes Szenario in der mittlerweile verlassenen Kulisse.
In meiner Erinnerung bleiben Gedanken, die mich zum Lächeln bringen.
Oder der Morgen am 1. Weihnachtstag, wenn die Familienfeier überstanden ist. Reste vom Fondue den Wohnzimmertisch schmücken. Der Weihnachtsbaum festlich weiter leuchtet. Kuchenkrümel, Zuckerstangen, die Schnapsgläser von Oma und Opa.
Nun bleiben noch ein paar besinnliche Tage und langsam freue ich mich auch schon auf Silvester und auf den Morgen danach!
In Hannovers Südstadt steht im Garten eines stilvollen Altbauhauses mein Pflaumenbaum. Meine Oma hat ihn für mich gepflanzt, kurz nach meiner Geburt. Mein Lebensbaum!
Vielleicht liebe ich deswegen Pflaumen so sehr? Jedenfalls schien heute Morgen die Herbstsonne in meine Küche, während ich meinen Lieblingspflaumenkuchen backte.
Hefe zerbröseln und mit der Milch und etwas Zucker verrühren. Mit dem Mehl, restl. Zucker, Salz, Ei, Zimt, Quark und flüssiger Butter zu einem homogenen Teig verkneten und für 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
150 g Mehl, 100 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker, 80 g Butter mit den Händen vermischen und zu Streuseln verarbeiten.
Den Teig ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, die Pflaumen (entkernt und geviertelt) darauf verteilen und mit Zimt & Zucker bestreuen. Die Streusel darauf geben und im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad ca. 30 Minuten backen.
Am Allerbesten noch warm und mit etwas geschlagener Sahne genießen!
Ich bin sehr schnell zu begeistern. Und wenn meine Begeisterung noch lange anhält, dann war ich segeln!
Das Meer, blauer Himmel, mediterranes Klima, Segel im Wind, Natur pur, salzige Luft. Augen schließen und genießen!
Ahoi
In Trogir legen wir ab und segeln in den Süden Dalmatiens. Los segeln ist Freiheit pur; einfach alles hinter sich lassen, um neues zu entdecken und zu erleben.
Wir sind eine kleine Crew aus Familien mit Kindern und Segelliebhabern. Für eine Weltumsegelung viel zu unerfahren, aber mit einem smarten Segellehrer an unserer Seite, schaffen wir immerhin 100 Seemeilen in einer Woche.
Einsame Buchten
Wir ankern in romantischen Buchten. Springen morgens noch vor dem Frühstück ins kühle Meer. Angeln Fisch zum Abendessen und liegen nach Sonnenuntergang an Deck und blicken in den sternenklaren Himmel, Sternschnuppenwünsche inklusive!
I ❤️ Vis
Die Insel Vis ist so schön, das wir im Hafen übernachten. Um auf dem Markt frisches Obst und Gemüse einzukaufen, Eis zu essen und an der Promenade entlang zu flanieren, den Blick auf die prächtigen Yachten gerichtet.
Abends gehen wir in einer gemütlichen Taverne essen, trinken Cocktails in einer Bar am Hafen und unternehmen einen Spaziergang durch die kleinen, in goldenes Licht getauchten Gassen. Alles ist sehr stimmungsvoll und ich würde gerne noch einige Tage länger bleiben.
In Vis wurde übrigens der zweite Teil des beliebten Kinomusicals Mamma Mia gedreht. Nicht nur deswegen ist das hier >The Place to be< 😉
Wind Bora
Laut Wetterbericht wird vor den Stürmen der Bora gewarnt. Deswegen segeln wir einen Tag früher zurück nach Trogir und verbringen einen ganzen Tag in dieser wunderschönen mittelalterlichen Stadt. Wieder sind es die kleinen Gassen, in die ich mich verliebe. Die kreativen Kunsthandwerksläden, Tavernen, Cafés. Viele internationale Touristen sind unterwegs und beleben mit ihrer Vielfalt den Ort.
Hafenstadt Trogir
Wir bummeln durch die Altstadt, erreichen die beliebte Hafenpromenade und werden von der alten Stadtmauer angezogen. Vom Glockenturm der Kathedrale aus haben wir eine herrliche Aussicht.
Leckeren Kaffee und köstliche Törtchen genießen wir in der Patio des Café Dovani. Yummy!
Mein kulinarisches Highlight erlebe ich im begrünten Innenhof des Restaurant calebotta. Insbesondere das Zucchini-Carpaccio werde ich nie mehr vergessen und es zukünftig mit in meine eigene Vorspeisenwelt nehmen.
Kölle Alaaf
Leider ist die Woche viel zu schnell vorbei und zurück in Köln vermisse ich sehr das mediterrane Klima und die entspannte Lebensart.
Noch lange bin ich immun gegen Autolärm und gestresste Menschen, denn ich zehre in jedem Moment gedanklich vom Lächeln der Kroaten, vom türkisfarbenen Meer und den Sommervibes, die es nur dort gibt, wo andere Urlaub machen.
Ein Kühlschrankmagnet, ein paar Muscheln, Postkarten und mediterrane Rezepte zum Lunch sind meine Souvenirs aus unserem Segelurlaub in Kroatien.
Noch oft denke ich gerne an die schöne Zeit zurück! Und weil ich am Liebsten immer noch dort wäre, tröste ich mich mit einem leckeren Sommergericht, das ich zur Vorspeise im begrünten Innenhof des Restaurants calebotta in Trogir gegessen habe.
Und so gehts:
Zucchini quer in feine Streifen schneiden und auf einem Teller knapp aneinander reihen. Parmesan- oder Ziegenkäseraspel großzügig darüber streuen, ebenso geröstete Pinienkerne und frische Basilikumblätter. Mit Oliven- oder Trüffelöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer abschmecken. So einfach und soooo gut!
Mit noch warmen, nach Zimt duftenden Franzbrötchen, hatten wir einen perfekten Start ins Wochenende UND in die Sommerferien.
Du brauchst für 10 Stück:
25 g frische Hefe
200 ml lauwarme Milch
500 g Mehl
250 g weiche Butter
1 Ei
180 g Zucker
Salz
100 g Marzipanrohmasse
1 1/2 EL gemahlener Zimt
Und so geht’s:
Hefe in die Milch bröseln und unter Rühren auflösen. Zusammen mit dem Mehl, 75 g Butter, 1 Ei, 75 g Zucker und einer Prise Salz verkneten, bis ein glatter Teig entsteht. Abgedeckt 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Für die Füllung 175 g weiche Butter, 75 g Zucker, gewürfelte Marzipanrohmasse und Zimt mit einem Handrührgerät cremig rühren.
Den Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 45 x 45 cm ausrollen. Gleichmäßig mit der Marzipan-Zimt-Masse bestreichen und so eng wie möglich aufrollen. Teigrolle in etwa 4 cm breite Scheiben schneiden und die Stücke jeweils mit dem Stil eines Kochlöffels in der Mitte fest eindrücken, damit sich die Seiten auffächern.
Auf zwei mit Backpapier belegte Bleche setzen und weitere 30 Minuten abgedeckt gehen lassen.
Die mit etwas Zucker bestreuten Franzbrötchen im vorgeheizten Backofen bei 190 Grad (Umluft bei 170 Grad), 20 bis 25 Minuten goldbraun backen.
Ich würde die Franzbrötchen noch mit Puderzuckerguss pimpen, dann sehen sie auch nicht so matt aus, wie auf den Fotos 😁
Genieße es und die Sommerzeit sowieso 🌴
Das Rezept stammt übrigens aus dem Kochbuch HEIMAT von Tim Mälzer.
Ich mag Romane, in denen es kulinarisch zugeht. Geschichten, die einen gedanklich mit am Tisch sitzen und genießen lassen. Das Ganze wird noch zu meinem persönlichen Highlight, wenn die Rezepte im hinteren Teil des Buches stehen und ich sie nachkochen oder nachbacken kann. So auch heute!
Inspiriert von der Sommerlektüre >>Sonnensegeln<<, stehe ich in meiner sonnigen Küche und fühle mich gerade der Côte d´Azur mehr verbunden als der Kölschen Riviera.
Sommer, Sonne, Navettes ☀️
Und so gehts:
125 g Butter (zimmerwarm) mit 125 g Puderzucker und 1 Prise Salz gründlich vermischen. 1 Ei (zimmerwarm) untermengen. 1 TL Orangenblütenwasser und 1 TL fein geriebene Orangenschale sowie 250 g Mehl unterkneten. Den Teig in Frischhaltefolie gewickelt 1 bis 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Teighäufchen von 20 g abwiegen und zu Rugbybällen formen (in der Mitte etwas dicker, an den Spitzen dünner). Jede Navette mit einem Teelöffel leicht eindrücken, um dem Gebäck eine angedeutete Bootsform zu geben.
Es war einmal vor langer Zeit, da hatte ich ein eigenes Café. Es hieß Julians Cafébar, benannt nach meinem Sohn Julian, der damals erst ein Jahr alt war. Während wir renovierten, saß er vergnügt auf den Farbeimern herum. Er kletterte auf jeden Sessel, als das Mobiliar geliefert wurde. Und als ich mit dem Backen begann, war er mein treuester Testesser. Er war begeistert von allem. Und alle waren begeistert von ihm!
Heute, fast 10 Jahre später, habe ich zwar kein Café mehr, aber die Liebe zu feinen Backwaren ist geblieben. Mindestens jeden Sonntag backe ich Kuchen, Torten, Muffins, Tartes, Cupcakes oder Gebäck.
Sonntags gibt es Kuchen! Eines meiner Lieblingsrituale, das ich gerne mit dir teilen möchte und dir meine besten Rezepte verrate.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachbacken und genießen!
Heute backe ich Julians Lieblingstorte, (zum Geburtstag auch mal dreistöckig) 🥳 Schokoladen-Torte